Business Intelligence (BI) ist eine der wichtigsten Säulen der digitalen Transformation und mit großer Wahrscheinlichkeit die wichtigste Komponente für die Finance Abteilung. Daten sind heutzutage so wertvoll, dass sie häufig mit Gold oder Öl verglichen werden. Aber genau wie Öl, das zuerst mehrere Schritte in der Raffinerie durchläuft um effektiv eingesetzt werden zu können, müssen Daten zuerst strukturiert und anschließend grafisch aufbereitet werden, um ihren vollen Wert zu zeigen.
Um das zu erreichen sind moderne Tools notwendig. Das Interesse am BI-tools steigt rasant, dementsprechend gibt es sehr viel Wettbewerb im Markt. Darunter gibt es jede Menge guter tools, die alle ihre Stärken und Schwächen haben. Strategische Einkäufer haben es deshalb momentan nicht leicht, sich für eines zu entscheiden. Seit über einem Jahr arbeite ich nun schon mit Microsoft Power BI, daher möchte ich meine bisherige Erfahrung gerne teilen.
Power BI ist noch relativ jung und wurde zum ersten Mal von Microsoft in 2013 vorgestellt. Zu der Zeit spielte Excel, zusammen mit den Erweiterungen „Power Query“ und „Power Pivot“ eine große Rolle. Im Juli 2015 wurde dann alles zu einem Paket geschnürt und die Programme Power BI Desktop (Laptop-Anwendung für Ad-hoc Analysen, Datenaufbereitungen, Datenanalysen und Dashboards) und Power BI Service (Cloud Service zur Veröffentlichung von Dashboards und Zusammenarbeit mit dem Team). Im Mai 2017 wurde „Power BI Report Server“ ins Leben gerufen, um auch Kunden bedienen zu können, die ihre Daten nicht in die Cloud laden, sondern lieber innerhalb der Unternehmensgrenzen behalten möchten.
Lange Geschichte, kurzer Sinn: Power BI vereint Excel, Power Query und Power Pivot und wurde für Reporting Zwecke optimiert. Daten können mit Hilfe nativer Daten Konnektoren extrahiert und anschließend transformiert und visualisiert werden.
Microsoft hat Power BI bewusst so gestaltet, dass auch Nutzer, die noch keine Erfahrung mit Datenbanken oder Business Intelligence haben, damit arbeiten können. Das Tool bietet eine umfangreiche Auswahl an Visualisierungstypen, wie z.B. Säulen- und Balkendiagramme, Liniendiagramme, Streudiagramme, Bubble-Charts, Wasserfall Diagramme und geografische Karten. Die meisten davon haben mehrere Ebenen, d.h. mit einem Klick in das Diagramm gelangt man in eine detailliertere Ebene, um so seine Daten visuell erkunden zu können. Neben diesen Funktionen bietet Power BI die Option, auf natürlicher Sprache Fragen zu seinen Daten zu stellen zu denen dann entsprechende Antworten vorgeschlagen werden (natural language Query). Eine besondere Funktion, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, nennt sich „Quick Insights“. Dahinter verbirgt sich ein maschineller Algorithmus, der die Daten nach Strukturen und Mustern untersucht und hinterher Besonderheiten und Korrelationen zu den Daten aufzeigt. Wem das noch nicht reicht, der kann seine Daten in die Azure Machine Learning Platform hochladen und sie anschließend von dort nach Power BI importieren. Für Statistiker ist Power BI ebenfalls geeignet, da Funktionen wie Konfidenzintervalle, Beta-Verteilungen und R-Scripts unterstützt werden.
In den meisten Fällen ist es so, dass ein Programm umso unübersichtlicher wird, je mehr Funktionen es bietet. Dies ist bei Power BI nicht so, meiner Ansicht nach hat Microsoft einen Weg gefunden, auch kompliziertere Analysen relativ einfach erstellen zu können.
Laut einem kürzlich veröffentlichten Produkt Bericht von BARC (Microsoft Power BI Product review, October 2017) sind die Top 3 Gründe, warum Organisationen sich für Power BI entschieden haben, Folgende:
Preis-Leistungs-Verhältnis
Funktionalitäten
Einfache Benutzung
Microsoft hat definitiv einigen Preisdruck in den Markt gebracht. Anfangs war das Produkt noch komplett kostenlos, seit Mai 2017 jedoch will das Unternehmen daran etwas verdienen. Somit wurden entsprechende Lizenzmodelle entwickelt, die benötigt werden, sobald man in Power BI mit anderen zusammen arbeiten oder Dashboards mit anderen teilen möchte. Die Gebühren, die Microsoft verlangt, sind allerdings noch immer in den meisten Fällen um einiges günstiger als bei anderen Anbietern (einige Rechenbeispiele gibt es im Whitepaper).
Das Programm enthält bereits umfangreiche Funktionen, dennoch wird weiter daran gearbeitet und jeden Monat neue Funktionen vorgestellt. Aufgrund des hohen Tempos der Updates ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein Feature, das gerade noch fehlt, in naher Zukunft verfügbar ist.
Da Power BI aus Excel, Power Pivot und Power Query heraus erstellt wurde, fällt es vielen Leuten leicht, damit zu arbeiten, da sie vor allem mit Excel bereits vertraut sind. Das erklärt, warum die einfache Benutzung ebenfalls in den Top 3 gelandet ist.
Ein weitere Punkt, der nicht in der obigen Liste ist, aber den ich persönlich sehr wertschätze, ist die aktive Community. Es gibt ein Forum, in dem Fragen gestellt werden können und jedes registrierte Mitglied eine Antwort geben kann. In der Regel erhält man innerhalb weniger Stunden eine Antwort, sofern man die Antwort nicht schon vorher im Forum gefunden hat, da sie bereits von jemand anderem gestellt wurde.
Jedes Tool hat auch negative Seiten, welche bei Power BI die Reife des Produkts wäre. Da es erst 2015 in dem heutigen Setup auf den Markt gebracht wurde und es jeden Monat neue Updates gibt, kommt es hin und wieder vor, dass sich kleine, vorübergehende Bugs einschleichen.
Bei Sereviso arbeiten wir intensiv mit Power BI und haben bereits einige Dashboards damit implementiert. Falls Sie mehr darüber erfahren möchten, laden Sie doch unser Power BI Whitepaper herunter, oder kontaktieren Sie uns direkt. Wir freuen uns!